Frische, ungebundene Schnittblumen per Online-Abo zu den Kunden bringen – so lautet das Erfolgsrezept von Bloomy Days. Hinter dem 2012 gegründeten Startup steht Franziska von Hardenberg. „Der Ansatz, saisonale und vasenfertige Schnittblumen im Abonnement nach Hause zu liefern, die dabei mindestens drei Tage frischer als Blumen aus dem Laden um die Ecke sind, war völlig neu“, erklärt die damals 27-Jährige ihr Konzept. Zwar gab es zu diesem Zeitpunkt Services, die das Zustellen von gebundenen Sträußen in der Ferne ermöglichen, doch der Lieferant ist dabei immer der Laden vor Ort. „Die Einzelhändler erhalten ihre Ware einmal wöchentlich und können weder in Auswahl noch in Qualität große Sprünge machen, da sie nur einige dutzend Sträuße verkaufen“, so von Hardenberg.
Daher entschloss sich die ehemalige Rocket-Internet-Mitarbeiterin, ihr E-Commerce-Wissen mit ihrer Liebe zu Blumen zu kombinieren und entwickelte die Geschäftsidee von Bloomy Days. Schnell überzeugte sie damit Investoren. So sammelte die junge Marke über ein Crowdfunding-Portal in nur 93 Minuten 100.000 Euro. In den ersten drei Jahren verbuchte das Unternehmen mit Sitz in Berlin ein 2.000-prozentiges Wachstum und versendete 2,5 Mio. Schnittblumen.
Der Kunde kann zwischen individuellen Abo-Optionen und saisonalen Geschenkideen wählen. Allein zum Muttertag 2015 verdreifachten sich die Bestellungen im Vergleich zum Valentinstag 2015 – mehr als 3.000 Bouquets wurden zu diesem Anlass verschickt. Jeder vasenfertigen Blumen-Sendung liegen Karten mit Fakten zu Pflege, Handhabung und Besonderheiten der jeweiligen Sorte bei. Einmal pro Woche sucht Franziska von Hardenberg zudem die „Bloomen der Woche“ aus. Die Kunden bekommen ein von ihr persönlich zusammengestelltes Bouquet.
80 Prozent der Kunden lassen sich bei der Lieferung überraschen. Die restlichen 20 Prozent legen die gewünschte Stiellänge fest oder klicken sich zwei Tage vor Lieferung online durch die Auswahl auf bloomydays.com und entscheiden sich für das gewünschte Bouquet. Die Blumen werden dabei auf den Auktionen in Holland gekauft und ohne Zwischenhändler direkt nach Berlin transportiert, wo sie geputzt und vasenfertig zusammengestellt werden. In speziellen Kartonagen werden sie noch am selben Tag innerhalb Deutschlands und Österreichs versendet und sind am nächsten Tag beim Kunden.
Inzwischen beschäftigt Franziska von Hardenberg 35 Mitarbeiter, mit denen sie das Tagesgeschäft steuert. Seit 2014 gibt es mit Christian Kieb einen zweiten Geschäftsführer. Aufgrund des großen Erfolgs sind die Tage vorbei, in denen sie selbst jedes Bouquet zusammenstellte. Heute passiert dies in einem 500 qm großen Lager, in dem fünf Mal in der Woche ihr bis zu 100 Personen starkes Team die Blumen verpackt.
Damit die Erfolgsstory weitergeht, sammelte die Gründerin im Frühjahr 2015 weitere 2,2 Mio. Euro Investorengelder ein. „Wir sind stolz, weitere großartige Partner gewonnen zu haben, die an unseren Erfolg glauben und gemeinsam mit uns neue Märkte erobern wollen. Aktuell im Blick hat sie dabei die Schweiz sowie weitere Nachbarländer. „In absehbarer Zeit wollen wir zu den größten Blumenversendern weltweit zählen.“